Ich betreibe meine Gleisrückmeldung zu meiner besten Zufriedenheit mit den Blücher GBM16XN. Die neue Version dieser GBM wird jedoch den sogenannten „Digitalmodus“ mit dem ich auch als 3-Leiter-Fahrer diese Gleisbestzmelder verwenden konnte, nicht mehr beinhalten. Also sind langfristig Alternativen gefragt.
Für mein Projekt „IR-Überwachung“ der Weichenstrassen suchte ich zum Testen Rückmelder mit Loconet. Da sind unter anderen auch die Digikeijs aus den Niederlanden. Zwei Stück der DR4088LN bestellt und die wurden prompt 3 Tage später angeliefert. Für die Tests habe ich eine Zweileiter- und eine Dreileitervariante bestellt.
Der Einfachheit habe ich die Tests mit der Dreileitervariante begonnen und die äusserst knappe Bedienungsanleitung durchgelesen und soweit verstanden, auch angewendet. Doch das mit dem Verstehen ist so eine Sache; es funktionierte nicht.
Doch nun der Reihe nach; ich zitiere mal aus der Anleitung von Digikeijs:
Tönt einfach und schlussendlich ist es auch – wenn man die Grundlagen kapiert hat. Doch diese Grundlagen stehen leider nirgends explizit, nicht einmal im Internet. (Zumindest habe ich sie nicht gefunden)
Diese Schritte der Anleitung habe ich nun gefühlte tausendmal durchgeführt. Die grüne LED blinkt, die rote LED leuchtet, da ich einen Eingang kurzgeschlossen habe, aber das Resultat ist immer negativ. Keine Rückmeldung.
Da die Probleme bekanntlicherweise 40cm vor dem Bildschirm sind, versuchte ich nachzudenken und habe dann Schritt für Schritt die Lösung erarbeitet.
Da ich keine Loconetfähige Zentrale habe, ich verwende der RR-Cirkits-Locobuffer, konnte ich den Gleisbesetztmelder nicht direkt adressieren, sondern musste eine Hilfskonstruktion einbauen. So habe ich mir im TrainController eine Weiche eingerichtet, die die Adresse des Gleisbesetztmelders haben soll. (hier noch Adresse 46)
Nun hatte ich immer mit dieser Weiche die Adresse 46 programmiert und der Digikeijs reagierte auch immer wie gewollt, nur es gab einfach keine Rückmeldung.
Um den Weg zu vereinfachen: Rettung war das genaue Studium „Test der Funktion des LocoNets“ von der Blücher Elektronik.
Ausschlaggebend war der Absatz:
Zu jeder Bit-Adresse gehört 1 Eingang.
Bit-Adresse 513…528 16 Eingänge (G1-G16)
Das LocoNet verwendet diese Art der Adressierung.
Die weitere Erleuchtung war dann:
Zu jeder Word-Adresse gehören 16 Eingänge.
Word-Adresse 33 16 Eingänge (G1-G16)
Die Software „Traincontroller“ verwendet diese Art der Adressierung.
Das heisst also für mich, dass ich da einfach zwei Sachen in einen Topf geschmissen hatte. Digikeijs geht einfach davon aus, dass man weiss, dass hier eine Bit Adressierung vorgenommen wird. Und ich habe es einfach mit der Wordadressierung gleichgesetzt. So einfach gibt es Fehler.
So, wie kommt man nun als auf die richtige Bit-Adresse: Auch da hilft Blüchers Anleitung weiter, sie hat die Umrechnugsformeln direkt parat.
Umrechnungen
Wort-Adresse = (Byte-Adresse +1)/2
Beispiel mit Byte-Adresse 65 Word-Adresse = (65+1)/2 = 33
Bit-Adresse = [(Byte-Adresse +1)2 -1] x 16 + 1
Achtung: Punktrechnung geht vor Strichrechnung!
Beispiel mit Byte-Adresse 65 Bit-Adresse = [(65+1)/2 – 1] x 16 + 1 = 32 x 16 +1 = 513
Für mein Beispiel heisst dies nun: Meine Wordadresse ist 46 (wie im TrainController eingetragen) Etwas Dreisatz und der Wert 721 folgt daraus. Mit dem Endeffekt, dass tatsächlich der Rückmelder meldet, dass der erste Ausgang des Rückmelders kurzgeschlossen ist. Problem Dank der genialen Anleitung von Blücher Elektronik gelöst. Ganzer Text downloadbar bei Blücher Elektronik